Höhn. Drei Grundschulklassen der Waldschule Montabaur-Horressen haben im Rahmen ihres Unterrichtes den Bauernhof der Familien Mies und Kraft besucht, um dort aus erster Hand zu erfahren, wie moderne Milcherzeugung funktioniert. Der Milchviehbetrieb in Höhn ist als Lernort Bauernhof ein sogenannter außerschulischer Lernort, in dem die Kinder die Milcherzeugung entdecken, erleben und begreifen können.
„Drei Klassen mit fast 60 Kindern waren auch für uns eine große Herausforderung, die wir gemeinsam mit den Lehrern gut bewältigt haben“, sagte Seniorbetriebsleiter Georg Mies. „Wir haben uns gefreut, dass die Klassen das Thema Milcherzeugung bereits im Unterricht vorbereitet hatten. Und die Schülerinnen und Schüler waren sehr diszipliniert, so dass auch in dieser großen Gruppegröße ein lehrreicher Praxis-Unterricht stattfinden konnte.“
Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Paquita Merz, Alexandra Dewenter und Lea Meyer durchliefen die Schüler jeweils drei Stationen, um vor Ort zu erfahren, wie aus Gras Milch wird. Juniorbetriebsleiter Florian Kraft ließ an der Fütterungsstation die Schüler eine typische Futterration für die 260 Milchkühe des Betriebes zusammenstellen. Die Kinder erfuhren, dass eine Kuh neben Gras- und Maissilage aus eigener Herstellung auch viele Reststoffe aus der Lebensmittelherstellung wie Biertreber, Pressschnitzel aus der Zuckerherstellung und Rapsschrot frisst. Daneben trinkt sie täglich etwa 80 Liter Wasser. Darüber hinaus erläuterte Kraft, wie die Fahrsilos als Lagerstätte für die Futtervorräte mit Gras- und Maissilage aus dem eigenen Anbau gefüllt werden.
Im Boxenlaufstall des Betriebes erklärte Georg Mies den Kindern die Stallhaltung der Milchkühe und die Funktion des Melkroboters. „Sämtliche Arbeitsprozesse sind darauf ausgelegt, die Tiere gesund und leistungsfähig zu erhalten, damit wir hier im hohen Westerwald mit der Milch ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel erzeugen“, so Mies. Besondere Freude bereitete den Schülern das selbstgebastelte Kuheuter an einer Stehleiter, an dem sie ihre Fähigkeiten im Melken von Hand unter Beweis stellen konnten.
Ehefrau Silvia Mies vermittelte den Kindern, dass die Milcherzeugung stets voraussetzt, dass die Milchkuh zuvor ein Kalb geboren hat. In der Aufzuchtstation hatten die Kinder Gelegenheit, die Kälber zu tränken und zu streicheln.
Die Lehrerinnen Merz, Dewenter und Meyer zogen ein außerordentlich positives Fazit von dem Vormittag: „Die Familien Mies und Kraft haben unseren Schülerinnen und Schülern einen tollen und authentischen Einblick in die moderne Milcherzeugung gegeben. Besonders gut hat uns gefallen, dass sie den Kindern Gelegenheit gegeben haben, selbst mitzumachen und einzelne Arbeiten der Milcherzeugung praktisch zu erfahren.“ Für die Kinder sei der Besuch lehrreich und aufregend gewesen: „Auf dem Hof haben sie viele Eindrücke gewonnen und zurück mit in die Schule genommen.“
Nähere Informationen zum Lernort Bauernhof unter www.lernort-bauernhof-rlp.de